Was passiert, wenn ich krank werde?

Ich fühle mich heute gar nicht gut… Ich glaube, ich werde krank. Mein Kopf tut weh und meine Nase läuft. Außerdem hab ich das Gefühl, ich habe Fieber, meine Stirn ist ganz heiß… Ich fühle mich echt nicht gut, warum macht der Körper sowas?

Oh nein, armer Timmy! Leg dich ins Bett, ruh dich aus und in der Zeit erkläre ich dir, warum dein Körper das macht.

Das, was du eben beschrieben hast, mit dem Kopfschmerzen und der laufenden Nasen nennt man Symptome. Wenn du krank wirst, haben es Mikroorganismen trotz des natürlichen Abwehrsystems, in dein Körper geschafft.

Zu den Mikroorganismen gehören Bakterien, Viren oder Einzeller, die sich dann in deinem Körper vermehren und damit eine Krankheit auslösen. Krankheiten, mit denen man sich durch Mikroorganismen anstecken kann, nennt man Infektionskrankheiten. Diese Infektionskrankheiten können nicht nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, sondern auch von Tier zu Mensch. Deswegen ist es wichtig, immer auf eine gute Hygiene zu achten, damit man sich nicht so leicht anstecken kann. Die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten von Symptomen nennt man „Inkubationszeit“, diese kann von Erreger zu Erreger unterschiedlich lang sein.

Durch die Symptome zeigt dir dein Körper, dass er am Kämpfen mit den Erregern ist. Du solltest ihn mit viel Ruhe und Wasser trinken unterstützen. Also schlafe etwas, damit du schnell wieder gesund wirst.

Ok, das werde ich machen! Aber eine Frage habe ich noch, wie kann ich Viren und Bakterien von einander unterscheiden?

Viren sind ganz klein, gerade man 10-400 Nanometer groß. Sie sind alleine nicht lebensfähig, deswegen brauchen sie unsere Zellen, um sich zu vermehren. Sie dringen in unsere Zellen ein und programmieren unsere Zellen so um, dass sie neue Viren produzieren. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind deswegen auf uns angewiesen. Es gibt viele Viren, die Krankheiten auslösen, zum Beispiel Windpocken, Masern, Tollwut, Grippe, Hepatitis-B und Kinderlähmung.

Der Grundaufbau von Viren ist immer gleich, sie bestehen aus Erbsubstanz, die von einer Proteinhülle umschlossen ist. An der Außenseite sind Viren durch Membranproteine umhüllt. Durch diese Membranproteinhülle können sich die Viren an den Wirtszellen (unseren Zellen) anheften und in die Zelle hineingehen. Durch diese Hülle ist es dem Immunsystem aber auch möglich, die Viren als solche zu erkennen und zu bekämpfen.

So und jetzt zu den Bakterien:

Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, die überall auf der Erde an und in unserem Körper vorkommen. Bakterien sind von einer harten Zellwand umgeben, im Inneren schwimmt die Erbsubstanz frei im Zellplasma. Die Bakterien besitzen nicht wie andere Zellen einen menbranumhüllten Zellkern, sondern sind zellkernlos. Durch ihren kleinen Schwanz, den man Geißel nennt, können Bakterien sich fortbewegen. Es gibt aber viele verschiedene Formen von Bakterien, nicht alle haben eine Geißel, um sich fortzubewegen.

bohnenförmig/kommaförmig (Vibrionen)
kugelförmig (Kokken)
stäbchenförmig (Bazillen)

Bakterien sind, im Gegensatz zu Viren, dazu in der Lage sich zu teilen und sich dadurch zu vermehren.

Sind alle Bakterien denn gefährlich?

Nein, nicht alle Bakterien sind gefährlich für uns. Der Körper ist jeden Tag einer Vielzahl von Bakterien ausgesetzt, von den meisten bekommen wir nicht mal etwas mit. Einige Bakterien können sogar sehr nützlich sein, vor allem in unserem Darm haben wir viele Bakterien, die uns helfen, unser Essen zu verdauen. Die bekanntesten Krankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden, sind Tetanus, Tuberkulose, Diphtherie, Cholera, Keuchhusten und Pneumokokken-Pneumonie.

Und wie kann ich mich vor Viren und Bakterien schützen?

Am besten kannst du dich davor durch eine Impfung schützen. Was aber auch sehr wichtig ist, ist eine gute Hygiene!

Hier habe ich dir eine kleine Tabelle zusammen gefasst, damit du auf einen Blick erkennen kannst, worin sich Bakterien und Viren unterscheiden.

Unterschied Bakterien und Viren

 VirenBakterien
selbstständige VermehrungNeinJa
Können welche Krankheiten auslösen?Windpocken, Masern, Tollwut, Grippe, Gelbsucht, Kinderlähmung (Polio), Aids etc.Tetanus, Tuberkulose, Diphtherie, Cholera, Keuchhusten, Pest, Pneumokokken-Pneumonie etc.
Besitzen einen eigenen Stoffwechsel?NeinJa
Können nützlich für den Körper sein?NeinJa, z.B. in der Darmflora
Größe10-40 nmmehrere Mikrometer
Wirksamkeit von Antibiotika?NeinJa
Zelle?Nein, infektiöser Partikelja, einzelliger Mikroorganismus

Dankeschön!

Humanen Papillomvirus (HPV)

Heute befasse ich mich mit dem Thema „HPV“. HPV steht erst seit einigen Jahren im Impfkalender, deswegen ist es vermutlich auch noch so unbekannt. Das wird nun geändert! Mit vielen Fragen zu dem Virus und der Krankheit, welche durch die Viren ausgelöst werden, mache ich mich auf die Suche nach Antworten!

Zuerst stellt sich mir die Frage, was ist HPV eigentlich?

Das Humanen Papillomvirus ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten weltweit! Das Virus ist bei den meisten Menschen bekannt, als das Virus das Gebärmutterhalskrebs auslöst.

Sexuell übertragbar….also ich glaube nicht, dass das schon wichtig für mich ist. Das ist wohl eher eine Sache für den „Zukunfts-Timmy“. Vor allem werde ich ein richtiger Mann und muss mich nicht mit Gebärmutterhalskrebs auseinandersetzten.

Leider denken das viele. Aber das ist FALSCH! Lass es mich erklären. Hör gut zu, denn für richtige Männer ist das mindestens genauso wichtig wie für richtige Frauen.

Es gibt circa 200 verschiedene HPV-Typen. Aufgrund der hohen Anzahl ist es sehr leicht sich anzustecken, das geht nicht nur über sexuellen Kontakt, sondern auch durch sogenannte „Schmierinfektionen“.

Schmierinfektion? Das hört sich ekelig an!

Ja, in der Medizin gibt es viele Wörter, die erst mal ekelig klingen, aber wenn man weiß, was damit gemeint ist, hört sich das nicht mehr so schlimm an. Schmierinfektion bedeutet, wenn du zum Beispiel im Schwimmbad bist und jemand den Erreger in sich trägt und an das Wasser abgibt, kannst du dich auch anstecken.

Muss ich also jetzt immer Angst haben, wenn ich ins Schwimmbad gehe?

Nein, natürlich nicht, aber du solltest vorsichtig sein und auf deine Umgebung und Sauberkeit achten!

Die meisten Erkrankungen werden durch die zwei Hochrisiko-Gruppen HPV 16 und 18 ausgelöst. Es gibt aber noch mindestens 13 weitere HPV-Typen, die krebserregend sind und die meisten können Feigwarzen hervorrufen!

Feigwarzen, noch so ein ekeliges Wort!

Diesmal hast du sogar recht, Feigwarzen sind eine blöde Sache. Es sind gutartige Wucherungen im Intimbereich. Sie sind wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große Warzen, die im Genitalbereich, am und um den After, bei Frauen auch in der Scheide und am Gebärmuttermund auftreten können. Die weichen, warzigen Wucherungen sind rötlich, grau-bräunlich oder weißlich gefärbt.

Warzen sind aber kein Krebs, was hat es damit auf sich?

Genau, denn abgesehen von den Feigwarzen können die HPV noch weiteren Schaden in deinen Körper anrichten.

Meistens verläuft die Infektion sogar ohne merkbare Symptome, Hunderte Menschen haben sich mit dem HP-Viren bereits infiziert und nicht gemerkt. Das macht es nicht weniger schlimm, denn dadurch, dass man selbst nicht weiß, ob man infiziert ist, kann man unbewusst weitere Menschen anstecken.

Treten jedoch Symptome auf und diese werden nicht behandelt, kann sich Krebs entwickeln. Die HP-Viren verursachen nicht ausschließlich Gebärmutterhalskrebs, wie viele Denken, sondern auch Peniskrebs, Anal-, Scheiden-, Mund- und Rachenkrebs.

WAS?! Dann betrifft es mich ja sehr wohl! Warum wissen das so wenige?

Ja, leider ist bei unserer Kommunikation was schief gelaufen. Aber das versuchen wir jetzt wieder gut zu machen und Personen wie dich aufzuklären. Hilf mit und erzähle es all deinen Freunden!

Ok, das mache ich! Aber was kann ich machen, um mich vor diesen Viren zu schützen?

Die effektivste Maßnahme ist eine Impfung. Um die Entstehung von bösartigen und gutartigen Wucherungen zu verhindern, empfiehlt die STIKO eine Impfung von Jungen und Mädchen ab einem Alter von 9 Jahren. Die Impfung sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen, denn dann kann man fast zu 100% ausschließen, dass du dich bereits infiziert hast. Zu der Impfung gehören zwei Impfdosen, das bedeutet du musst nach höchstens 13 Monaten noch mal zum Arzt und dich noch mal impfen lassen.

Tut das nicht weh?

Ich will dich nicht anlügen, ja es tut etwas weh. Aber die Impfung wurde ganz genau getestet und die Profis haben gesagt, dass der Impfstoff gut ist. Er ist gut verträglich für den Körper und die Rötung beziehungsweise Schwellung an der Einstichstelle geht nach kurzer Zeit wieder weg. Danach sieht man nichts mehr davon und den Piks hast du auch ganz schnell wieder vergessen. Versprochen!

Wenn du die Impfung gemacht hast, hilfst du deinen Körper, dich vor den Viren zu beschützen, damit du nicht krank werden kannst. Danach brauchst du keine Angst mehr zu haben, sowas Ekeliges wie Feigwarzen zu bekommen oder eine der Arten von Krebs die HPV auslösen kann.

Komm werde zum Impfhelden/in und lass dich gegen HPV impfen!

Quellen:

Noeltner, Mona (2020): Humanen Papillomavirus (HPV), URL: https://impflexikon.preventa.de/humanen-papillomavirus-hpv, Aufruf am 31.08.2020.

Ommen, Oliver (o.J.):  HPV- Impfung bei Kindern, URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/hpv-humane-papillomaviren.html, Aufruf am 15.07.2020.

Dupont, Fabian (2018): Gebärmutterhalskrebs, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/gebaermutterhalskrebs/, Aufruf am 15.07.2020.

Tiefenböck, Florian/ Feichter, Martina (2018): Feigwarzen, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/hpv/feigwarzen/, Aufruf am 15.07.2020.

Aktiv und passiv Impfung

Aktiv ImpfungPassiv Impfung
ZielZiel der aktiven Impfung ist der Aufbau eines langfristig wirksamen Schutzes.Ziel ist ein schneller Schutz aufzubauen.
Inhaltsstoffeabgetötete oder auch nur Bruchstücke der Erreger bzw. abgeschwächte Krankheitserreger, die selbst keine ernsthafte Erkrankung mehr verursachen können.Es werden Konzentrate von Antikörpern gespritzt, die in der Regel von Menschen oder Tieren stammen.
SchutzdauerZukünftige Infektionen können schneller abgewehrt werdenSofortiger Schutz der maximal drei Monate hält.
TeilimpfungenViele Teilimpfungen nötig.Teilimpfungen sind nicht nötig.
AuffrischimpfungAuffrischimpfungen sind nötig um den Impfschutz aufrecht zu erhaltenAuffrischimpfungen sind nötig um den Impfschutz aufrecht zu erhalten
Impfschutzein bis zwei Wochen nach der ImpfungSofortiger Schutz

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Aktive und passive Immunisierung- was ist der Unterschied?, URL: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/aktive-und-passive-immunisierung.html, Aufruf am 29.07.2020.

Zimmermann, Melanie (2020): Impfungen- aktiv und passiv, URL: https://www.netdoktor.de/impfungen/aktiv-und-passiv/, Aufruf am 29.07.2020.

Immunologie

Immunologie ist die Lehre von den biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern. Das Immunsystem ist die Verteidigung des Körpers gegen Krankheitserreger. Das Immunsystem der Wirbeltiere wird in zwei Äste unterteilt:

  • die angeborene Immunität: Das angeborene Immunsystem ist von Geburt an vorhanden und schützt unseren Körper vor einigen bestimmten Erkrankungen. Aber nicht alle Erreger können dadurch abgewehrt werden.
  • die erworbene Immunität: Das erworbene Immunsystem ist ein hoch entwickelte und äußerst schlagkräftigtes System zur Bekämpfung von Erregern. Es bildet nach Befall eines neuen Erregers sogenannte Gedächtniszellen, welche bei einer neuen Infektion schneller reagieren können und die Infektion effektiver eindämmen zu können.

Es bekämpft Krankheitserreger auf der Haut, im Gewebe und in Körperflüssigkeiten wie Blut. Die beiden Immunitäten sind eng miteinander verzahnt und übernehmen unterschiedliche Aufgaben, damit der Körper so gut wie möglich vor Erregern geschützt ist. Das Immunsystem ist aus unterschiedlichen Zellen aufgebaut, welche jede seine eigenen Aufgaben haben. Dazu gehören: Phagozyten, Granulozyten, Mononukleäre Phagozyten, Lymphzellen, Plasmazellen, Mastzellen.

Nur wenn alle Zellen perfekt zusammenspielen, ist eine optimale Abwehr gewährleistet. Der Körper steht in einem ständigen Kampf mit Krankheitserregern. Wir sind ständig einer Vielzahl von Bakterien, Viren und Parasiten ausgesetzt. Verschiedene Abwehrmechanismen, die auf spezialisierten Zellen und biochemischen Stoffen fußen, helfen unserem Körper dabei, die eindringenden Krankheitserreger in Schach zu halten.

Zusammengefasst spielt sich eine Immunreaktion unter Beteiligung von antigenpräsentierenden Zellen, T-Helferzellen und B-Zellen, wie folgt ab:

Das Antigen, mit dem das Immunsystem in Kontakt kommt, wird von antigenpräsentierenden Zellen abgebaut, die dann Bruchstücke davon auf der Oberfläche präsentieren. Die T-Helferzellen erkennen das Antigen über die Oberflächenrezeptoren. Dabei darf das von der T-Zelle erkannte Epitop des Antigens nicht mit dem B-Zellen erkannten Epitop identisch sein, sondern muss lediglich beide Epitope aufweisen. Die Antikörper erkennen ein bestimmtes Antigen aufgrund seiner Passform, diese muss komplementär, also das Gegenstück zum Antikörper sein. Nach der Antigenbindung werden die B-Zellen mit Hilfe von den T-Zellen zur Teilung angeregt und bilden Antikörper, diese können freie Antigene neutralisieren. Somit entwickelt sich nach und nach das erworbene Immunsystem.

Wenn unser Körper mit Antigenen in Kontakt kommt, wird das Antigen entweder toleriert oder es wird eine zellvermittelte Immunantwort oder eine Antikörperantwort eingeleitet. Im Fall der Antikörperantwort wird die B-Zelle, die auf ihrer Membran passende Antikörper trägt, zunächst zur Teilung angeregt und reift zur antikörperproduzierenden Plasmazelle heran. Der so entstehende Zellklon bildet nun Antikörper mit genauer Spezifität. Diese Reaktion kann man in vier Phasen unterteilen.

  1. Latenzphase: Es wird kein Antikörper entdeckt
  2. Logarithmische Phase: Der Antikörpertiter steigt logarithmisch an
  3. Plateauphase: Antikörpertiter stabilisiert sich
  4. Abnahmephase: Antikörper werden abgebaut

Bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Antigen, ist der Körper in der Lage schneller darauf zu reagieren. Die Antikörper-Produktion wird schneller angekurbelt. Grund dafür sind die sogenannten Gedächtniszellen, welche sich nach der ersten Infektion mit einem Erreger bilden. Die Gedächtniszellen bilden sich aus Plasmazellen. Sie sind nun darauf vorbereitet, die passenden Antikörper zu bilden. Diesen Effekt macht man sich auch bei der aktiven Impfung zunutze.

Im Falle einer Infektion mit Viren bildet die angeborene Abwehr mit sogenannten Killerzellen die erste Verteidigungslinie des Körpers. Ihre Aufgabe ist es andere Zellen zu töten und sind für die Zerstörung von Tumorzellen von Bedeutung. Wenn die Killerzellen eine potenziell gefährliche Zelle ausfindig gemacht haben, docken sie an deren Zelloberfläche an, töten sie ohne die gesunden umliegenden Zellen zu gefährden (= programmierter Zelltod).

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