Vorsorge beginnt in der Schule

Die Zukunft liegt in den Händen der Kinder und auch für das zukünftige Gesundheitswesen stellt die junge Generation die Basis dar.

Gesundheit sollte Teil des Lehrplans der Schulen und Hochschulen werden, damit die Schüler die Prävention verstehen und Gesundheitskompetenz erhalten. Die Aktualität erleben wir zurzeit durch die COVID-19-Pandemie, die gerade die Schulen und unsere Schüler sehr belastet. Ein elektronenmikroskopisch kleines „Etwas“ in Form eines runden Virus lähmt unsere ganze Gesellschaft und tötet viele Menschen. Nur mit dem Verständnis der gelebten Infektionsprophylaxe mittels Hygiene und neudeutsch „Social Distancing“ können wir aktuell die Situation kontrollieren. Erst mit der Entwicklung und breiten Verabreichung von wirksamen Impfstoffen können wir in unser „vertrautes“ gesellschaftlich normales Leben zurückkehren.

Echte Gesundheits-Kompetenz entwickelt sich durch einen nachhaltigen Bildungs- und Entwicklungsprozess und mündet in vorausschauendem Denken und Handeln. Die innere Haltung entscheidet. Das Abfragen von erlerntem Buchwissen jedoch führt selten zu einem veränderten Gesundheitsverhalten. Initiativen wie „Ja-ich-auch“, Schulzahnarztbesuche und Verkehrserziehung realisieren beispielsweise funktionierende Präventionsschulprogramme in Schulen. Diese leisten einen großen Beitrag zum Schutz unserer Kinder. Derartige Programme gilt es auszubauen und nachhaltig zu verankern.

Ziel meines Konzeptes, welches durch die preventa Stiftung getragen wird, ist die Aufmerksamkeit der Kinder für das Thema „Gesundheit“ zu erhöhen, ein Gesundheitsverständnis zu fördern und ein Gefühl der Selbstverantwortung für die individuelle Gesundheit zu stärken. Zur Unterstützung dieser Kernziele wird entsprechendes Bildungsmaterial zur Gesundheitsförderung im aktuellen Bezug auf die Schwerpunktthemen Infektionsprophylaxe,  Hygiene und Impfen für die Zielgruppe mit Fachleuten ausgewählt, stetig weiterentwickelt und gemeinsam verbreitet. Für diese wichtigen Aufgaben brauchen wir weitere Unterstützer.

Das langfristige Ziel ist es, dieses Bildungsmaterial in den Lernplan der Grundschule,  weiterführenden Schulen und Hochschulen zu integrieren und den Lehrern die Möglichkeit zu geben auf dieses freie Bildungsmaterial insbesondere digital zuzugreifen. Daher ist die digitale Transformation von gesundheitsrelevanten Themen und deren moderne Kommunikation ein richtiger und wichtiger Weg. Die didaktisch sinnvolle Entwicklung und der spezifische Einsatz digitaler Bildungsressourcen, die Realisierung neuer Lernpfade und die Schaffung von Umgebungen für das „social learning“ eröffnen riesige Perspektiven und Leistungspotentiale für unsere Gesellschaft.

Aus den Erfahrungen der Vergangenheit und in Anbetracht der aktuell steigenden Entwicklungen von Bewegungsmangel, Fehl- und Überernährung, welche durch die Pandemie noch verstärkt werden sowie die existierenden „Impflücken“ machen klar, dass die Gesundheitsförderung bereits im Kindsalter ansetzen muss. Besonders in den ersten Lebensphasen wird das menschliche Verhalten stark geprägt und bietet die größten Entwicklungschancen, um ein gesundes Verhalten unserer Kinder zu fördern. Gerade Kinder legen in kurzer Zeit große Entwicklungsschritte zurück. Zugleich werden in der Kindheit wesentliche Grundlagen für die Gesundheitskompetenz und somit für die Gesundheit im weiteren Lebenslauf gelegt. Um diese gesundheitsfördernden Potenziale in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen auszuschöpfen, ist es von zentraler Bedeutung Prävention und Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitserziehung als einen unverzichtbaren Baustein bereits in diesem Lebensabschnitt zu verankern.

Der Zugangsweg „Schule“ bietet dabei den optimalen Zugang zu allen Kindern. Besonders die Schule trägt zur Förderung der Lebenskompetenz und zur Entwicklung eines gesunden Lebensstils bei und ist besonders geeignet zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen.

Weiterhin wird der Beirat und das Netzwerk von gesundheitsfördernden Kooperationspartnern (Hochschulen, Pädagogen, Ärzte, Gesundheitsexperten, Ernährungsberater, Sportwissenschaftler, Kommunikationsexperten usw.) entsprechend den Anforderungen ausgebaut, welche die Lehrer inhaltlich bei der Vermittlung grundlegender Gesundheitsthemen unterstützen und mit Ihrer Fachkompetenz und Praxisnähe das Thema „Gesundheit“ für die Kinder lebendig machen.

Ohne mein Vorbild und Beirat Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen hätte ich nicht das Durchhaltevermögen gehabt, die vielen Interessenkonflikte, Widerstände und Niederlagen zu überwinden,  bis hin zur Gründung einer Stiftung zur Verbeidung infektionsbedingter Tumore zu realisieren. Jetzt sind wir so weit gekommen, dass ich mit Sicherheit behaupten und beweisen kann, dass unsere Bürger und Eltern nicht „impfmüde“ sind. Die zum Teil schlechten Impfquoten sind einzig und alleine damit zu begründen, dass unserer Kinder, Jugendlichen und Eltern zu wenig um dieses wichtige Thema wissen.

Die Schule ist der richtige Ort, nach dem Motto:

„Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.“

Mannheim, im Sommer 2020

Herzlichst

Ihr Claus Köster