Impfung für Eltern

Wenn die Kinder ihre erste Impfung bekommen, könnten sich die Eltern doch auch mal durchchecken lassen. Aber geht das bei einem Kinderarzt?
Informationen hierzu finden Sie im folgenden Artikel.
Zum Artikel

Welche Impfungen braucht mein Baby?

Hier finden Sie Antworten auf die von Eltern am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Impfen.
Was sind Impfungen?
Wie funktioniert Impfung?
Warum sollte ich mein Kind impfen lassen?
Kommt mein Baby mit den vielen Impfungen klar?
Manche Krankheiten gibt es hier doch gar nicht mehr. Soll ich mein Kind trotzdem impfen lassen?

und viele weitere Fragen werden im folgenden Artikel von UNICEF beantwortet.
Zum Artikel

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

Die Frühsimmer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor, in Deutschland befinden sich die Risikogebiete vor allem im Süden (Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen sowie im südöstlichen Thüringen). Bei FSME handelt es sich um eine grippeähnliche Virusinfektion, die hauptsächlich durch infizierte Zecken auf den Menschen übertragen wird. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist hier nicht möglich. Aufgrund der langen Inkubationszeit von bis zu vier Wochen ist es schwer zu sagen, wann die ersten Symptome nach einer Infektion auftreten. Bei Kindern verläuft eine Infektion nahezu unbemerkt, es treten lediglich leichte Beschwerden auf. Bei Erwachsenen treten stärkere Beschwerden auf, welche sich in zwei Phasen aufteilen. Die Krankheit verläuft mit zunehmendem Altem schwerer, vor allem sind Senioren anfällig für Komplikationen.

In der ersten Phase zeigen sich zunächst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl. Häufig ist zu diesem Zeitpunkt der Zeckenstich vergessen und die Beschwerden werden als Erkältung fehlgedeutet.

In der zweiten Phase kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningoenzephalitis) kommen. Bei schwerem Verlauf kann es auch zu einer Entzündung des Rückenmarks kommen. Symptome die auf eine Meningoenzephalitis hindeuten sind; erneutes auftreten von Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Es kann auch zu Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen kommen, sowie Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit.

Besonders gefährdet sind Personen in Risikogebieten, die sich häufig in der freien Natur, beispielsweise im Gras oder bei niedrigen Büschen, bewegen oder enden Kontakt mit freilebenden Tieren haben.

Die effektivste Maßnahme um eine Infektion mit FSME zu verhindern ist die FSME-Impfung. Allerding schützt diese Impfung nicht vor der Erkrankung der Lyme-Borreliose, diese ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Deutschland mit geschätzten 60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Quelle:

Pfizer Deutschland (2017): Diphtherie-Impfung bei Kindern URL: https://www.zecken.de/de/der-richtige-zeckenschutz-was-hilft-gegen-zecken, Aufruf am  28.07.2020

Prof. Dr. med. Heidrun M. Thaiss (23.04.2018): Information über Krankheitserreger beim Menschen URL: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/, Aufruf am 28.07.2020

Dr. Volker Fingerle (2013): Borreliose URL: lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheit_a_z.html, Aufruf am 27.07.2020

Herpes zoster (Gürtelrose)

Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, welche durch den gleichen Erreger wie Windpocken verursacht wird, hierbei handelt es sich um den Varizella-Zoster-Virus. Ein schmerzhafter Hautausschlag ist ein typisches Symptome des Krankheitsbildes „Gürtelrose“, dieser heilt in der Regel nach wenigen Wochen folgenlos wieder ab. Allerdings ist eine frühe Behandlung wichtig, um das Risiko von Komplikationen zu senken. Bei einer Erstinfektion mit dem Varizella-Zoster-Virus entwickelt sich das Krankheitsbild der Windpocken. Nach Abheilung dieser Kinderkrankheit verbleibt der Virus inaktiv im Körper. Bei einem geschächten Immunsystem kann sich der Virus jederzeit wieder aktivieren und das Krankheitsbild der Gürtelrose hervorrufen.
Bei einer Reaktivierung der Viren breiten sich die Viren entlang der Nervenbahnen aus und sorgen auf ihrem Weg für Entzündungen des betroffenen Nervengewebes. In den betreffenden Hautbereichen entwickelt sich als Reaktion der typisch schmerzhafte Hautausschlag der Gürtelrose. Das Bedeutet, nur Menschen die sich zuvor mit Windpocken infiziert haben können an einer Gürtelrose erkranken. Somit ist eine direkte Ansteckung mit Gürtelrose nicht möglich. Die häufigste Infektion findet über die infektiöse Flüssigkeit des Ausschlages statt, da der Infektionsweg des Varizella-Zoster-Virus durch Tröpfcheninfektion stattfindet. Ebenso ist bei der Gürtelrose, die Flüssigkeit der Bläschen ist hoch ansteckend. Eine Infektionsgefahr besteht ab dem Auftreten des Hautausschlages bis zu deren vollständigen Verkrustung. Im Allgemeinen dauert dies fünf bis sieben Tage. Das Krankheitsbild der Gürtelrose tritt meist in einem Alter ab 40 Jahren auf. Dies liegt daran, dass im hohen Alter die Körperabwehr an Leistungsfähigkeit verliert und somit können sich die Viren reaktivieren und verbreiten. Eine Gürtelrose bei Kindern oder jungen Erwachsenen ist eher selten.

In der Frühphase der Erkrankung treten noch keine spezifischen Symptome auf. Die Patienten berichten über allgemeine Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen oder leichtem Fieber. An betroffenen Hautarealen können Missempfindungen wie ein Kribbeln auftreten. Nach zwei bis drei Tagen entwickelt dich der typische Gürtelrosen-Ausschlag welcher mit schmerzen, im betroffenen Hautareal, einhergeht. Er beginnt meist mit einer unspezifischen Rötung an der betroffenen Stelle mit kleinen Hautknötchen. Aus diesen Knötchen entwickelt sich innerhalb von Stunden kleine Hautbläschen, die auch jucken können. Sie sind zunächst mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die im Verlauf eintrübt. Nach dem Aufplatzen trocknen die Bläschen aus. Schmerzen können vor, während und in ungünstigen Fällen auch nach dem Ausschlag auftreten. Da die Viren bei der Gürtelrose die Nerven angreifen, handelt es sich um sogenannte neuropathische Schmerzen. Diese äußern sich durch ein Brennen oder Stechen, sind manchmal dumpf und schießen immer wieder plötzlich ein. Gürtelrose-Schmerzen können als sehr stark empfunden werden. Die Viren wandern bestimmte Nervenbahnen an der Hautoberfläche entlang. Deshalb bildet sich der Ausschlag oft streifenförmig aus. Am häufigsten entwickelt sich eine Gürtelrose am Rücken oder im Brustbereich. Hier sieht der Ausschlag oft gürtelförmig aus, wodurch die Erkrankung auch ihren deutschen Namen „Gürtelrose“ bekommen hat. Prinzipiell kann jede Körperregion betroffen sein.

Menschen die sich noch nicht mit dem Varizelle-Zoster-Virus infiziert haben, können sich impfen lassen. Von der STIKO wird die VZV-Impfung für Kinder und Jugendliche standardmäßig empfohlen. Sie schützt vor der Kinderkrankheit Windpocken und damit auch vor einer eventuell nachfolgenden Gürtelrose. Seit 2018 gibt es auch einen Impfstoff speziell gegen Gürtelrose, dieser Impfstoff wird vom RKI ab 60 Jahren empfohlen. Für die Impfung sind zwei Impfdosen in einem Abstand von zwei bis sechs Monaten nötig, die intramuskulär verabreicht werden. Grundsätzlich soll die Impfung für Personen ab 60 Jahren zum Standard werden, das empfiehlt zumindest die STIKO. Das bedeutet, dass auch die meisten gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Impfung gegen Gürtelrose übernehmen. Wer sich impfen lassen möchte, sollte die Kostenübernahme vorher mit seiner Krankenkasse klären. Die Impfung ist gut verträglich, es kann zu allgemeinen Nebenwirkungen kommen. Häufig treten Rötungen und Schwellung der Einstichstelle auf, welche schmerzen können.

Zusammenfassung:

Inkubationszeit:

Symptome:

Behandlung:

Erreger:

Infektionsweg:

Quellen:

Ommen, Oliver (o.J.): Gürtelrose – Impfung bei Erwachsenen URL: https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/guertelrose-herpes-zoster.html, Aufruf am 20.07.2020

Feichter, Martina (2020): Gürtelrose Impfung URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/guertelrose/impfung/, Aufruf am 20.07.2020

Grosser, Marian (2019): Gürtelrose URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/guertelrose/, Aufruf am 20.07.2020